Vereinsgeschichte

Mehr als 100 Jahre TuS Harpen! Mehr als ein Menschenalter Sport in Harpen!

Damals war es ein kleines Bergmannsdorf mit höchstens 5.000 Einwohnern,
heute ist es ein Stadtteil der Großstadt Bochum mit ca. 20.000 Menschen.

Mut, Begeisterung und Idealismus waren erforderlich um mit dem Fußballspielen zu beginnen. Die Masse der Bevölkerung verhehlte ihr Missfallen nicht, die Schwierigkeiten waren übergroß. Es hagelte Verbote und nochmals Verbote. Die Schulen waren dagegen, die Behörden auch. Man durfte nicht mal in Sportkluft über die Straße gehen. Doch die wackeren Jungen, die sich 1907 dem Fußballsport verschrieben, ließen sich nicht verdrießen. Sie trugen die Kluft unter ihren Wintermänteln auch an heißen Sommertagen, wenn sie vom so genannten Sportplatz ins Vereinslokal zurückgingen. Meist hatten sie allerdings nicht mal eine Bleibe und zogen sich hinter Hecken und Zäunen um.

Am 10. Juni 1908 war es, als sich die Fußballbegeisterten Harpener Jungen zusammenfanden, um eine Fußballabteilung zu gründen. Zwar wollte es anfangs nicht klappen, doch bald waren die Startschwierigkeiten überwunden und es ging aufwärts.

Heinrich Krämer, Wilhelm Krämer, Heinrich Luig, Ernst Luig, Fritz Zimmermann, Wilhelm Borschel, Heinrich Grünheid, Albert Machei, August Schnelle, Ewald Sasse, Heinz Hohage und Fritz Bergwieder hießen die wackeren Kämpen.

Am 10. September 1911 kam es zur Gründung des Sportvereins. Der Wettspielbetrieb wurde aufgenommen.

1913 erfolgte die Aufnahme in den Westdeutschen Spielverband und die Zuteilung nach Dortmund. Es spricht für die Harpener Sportler, dass ihnen im Gegensatz zu anderen Vereinen, die vorgeschriebenen Bedingungen nicht erfüllte oder nicht die entsprechenden Leistungen aufzuwarten hatten, die Aufnahme nicht verweigert wurde.

Noch heute erinnert man sich an die Mannschaft, welche die Farben der Harpener vertrat: Hoffmann, Bittorf, Malessa, Nöthe, Römling, Degener, Beck, Röhken, Puzicha, Richter und Schlüter.

Wer Fußball spielen wollte, hatte sich Schuhe und Kluft selbst zu besorgen und in Ordnung zu halten. Die Sportplätze waren Felder oder Wiesen. Bohnenstangen und eine Schnur ersetzten das Tor, das nach jedem Spiel mitgenommen werden musste, denn die Eigentümer der Fußballplätze waren den Sportlern alles andere als wohlgesinnt. Damals wurde meistens am Kunzenberg im Bockholt gespielt.

Durch den 1.Weltkrieg kam der Fußball in Harpen für zwei Jahre zu Erliegen. Viele Harpener Sportler kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück.

Aber bereits 1918 nahm der Verein wieder an Verbandsspielen teil. Im Herbst 1919 stieg die Mannschaft in die B-Klasse des Bezirks Bochum auf. Im Spieljahr 1920/21 wurde die Mannschaft Meister der B-Klasse und stieg durch Siege in der Aufstiegsrunde gegen Merkur Dortmund (3:2) und Preußen Königsteele (7:1) in die A-Klasse auf. Die vielen guten Spiele in der A-Klasse gegen Germania Bochum, Preußen 07, SuS Gerthe, MBV Linden, Arminia Marten und viele andere bekannte Vereine veranlasste Germania Kornharpen sich mit dem Sportverein zusammenzuschließen. Später kam es zu bedauerlichen Rückschlägen und zum Abstieg aus der A-Klasse.

In der Not zeigte sich jedoch der echte Sportgeist. Bewährte Kräfte fanden sich wieder zusammen und sorgten für neuen Aufschwung.

1926 stieg die Mannschaft wieder in die 1.Kreisklasse auf. Im gleichen Jahr wurde der Sportplatz Steffenhorst, gelegen im Harpener Bockholt, seiner Bestimmung übergeben. Mitten in Buchen und Eichen gelegen, zählt er noch heute zu den schönsten Sportanlagen in Bochum. Die damals noch selbständigen Gemeinde Gerthe-Harpen war der Verein für ihre vorbildliche Mithilfe zu Dank verpflichtet.

1933 mussten viele Vereine infolge der politischen Umwälzung ihre Eigenständigkeit aufgeben. Arbeitersportvereine wurden sofort verboten oder aufgelöst. Die anderen Vereine mussten sich zusammenschließen, so auch der Turnverein Jahn Harpen und die SpVg Harpen. Aus diesen beiden Vereinen wurde der Turn- und Sportverein Harpen 08/11. AAus dieser Vereinigung wurde eine Fußballmannschaft gebildet. Bis zur Einstellung des Spielbetriebs 1942, aufgrund des 2.Weltkrieges, spielte man mit wechselndem Erfolg in der ersten Kreisklasse. Die meisten der aktiven Spieler wurden eingezogen.

Nach dem Krieg begann der Neuaufbau von vorn. Unter der Leitung von Gustav Rehermann und Heinrich Wille wurde im Jahre 1945 der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Im Tausch gegen schwarze Diamanten erhielten Spieler die dringend nötige Kluften und Schuhe. Die Mannschaft wurde der II. Kreisklasse zugeteilt. 1947 errang sie in folgender Aufstellung den Aufstieg zur 1. Kreisklasse: Jeromin, Luig, Galda, Ceranna, Tielker, Duscha, Jelinski, Bendik, Karlowski, Stum, Göpsch.

Durch die Förderung der Jugendarbeit konnte die 1.Mannschaft immer wieder mit dem eigenen Nachwuchs ergänzt werden, so dass fast alle Spieler der Mannschaft echte Harpener Jungs waren. Aber nicht nur die Fußballer sorgten wieder für Schlagzeilen. Aus der neugegründeten Handballabteilung machte insbesondere die Damenmannschaft von sich reden. 1950 errang sie die Industriemeisterschaft mit folgender Mannschaft: Kühlborn, Machetti, Brinkmann, Passarek, Recko, Schmidt, Reimann, Probst, Fleischer, Ruppel, Krisp. Nach Wegzug mehrerer Handballerinnen ging diese, wie auch die Männerabteilung der Handballer wieder ein.

Die Harpener Fußballer jedoch behaupteten sich in den folgenden Jahren auf Sportwerbewochen, bei Pokalspielen und in der Meisterschaft. Nur der Aufstieg wollte nicht gelingen.

Nach mehreren Wechseln im Vorstand wurde am 25.Januar 1953 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Sportkamerad Fritz Schmidt zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte er bis Juli 1964 inne. Während dieser Zeit wurde im Jahre 1955 mit dem Bau des neuen Umkleidegebäudes begonnen.

Im Februar 1957 konnten wir das mit Unterstützung des Fußballverbandes gebaute Umkleidegebäude in Betrieb nehmen. Außerdem wurde die Platzanlage weiter ausgebaut. Ein besonderer Dank gilt dem Sportamt der Stadt Bochum.

Im Juni 1958 feierte der Verein sein 50jähriges Bestehen im Vereinslokal Maeder.

In der Jahreshauptversammlung im Juli 1964 trat in der Vereinsführung ein Generationswechsel ein. Mit Manfred Ackermann (1.Vorsitzende) , Harry Hoffmann (1.Kassierer), und Herbert Schröder (1.Geschäftsführer) übernahmen nun, unterstützt vom bisherigen 2. Vorsitzenden Philipp Schütrumpf, Männer unter dreißig die Geschicke des Vereins. Fritz Schmidt wurde für seine, als 1. Vorsitzender, um den Verein erworbenen Verdienste, von der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

1968 feierte der Verein sein 60jähriges Bestehen mit einer Sportwerbewoche und einer großen Jubiläumsfeier im Vereinslokal Maeder.

Unter dem Vorsitz von Manfred Ackermann, der dieses Amt bis Februar 1980 inne hatte, und seiner Arbeit im Vorstand von Kassierer Harry Hoffmann und dem späteren Geschäftsführer Otto Salewski unterstützt wurde, errang die 1. Mannschaft im Jahre 1973 den Aufstieg in die Bezirksliga mit folgenden Spielern: Diethelm Voßbrink, Helmuth Stuhlmaher, Alfred Karlowski, Paul Hudde, Rudi Schramowski, Detlef Prüfer, Eugen Zur, Heinrich Zur, Karl-Heinz Kalinowski, Hubert Hühnewinkel, Wolfgang Barzik, Edmund Schulz, Jan Schramowski, Georg Borsutzki und Peter Möller. Trainer dieser Meistermannschaft war der Sportkamerad Otto Steinbeck. Als Linienrichter gehörte der leider viel zu früh verstorbene Heinrich Schedling zur Meistermannschaft.

Ein Mann darf bei der Würdigung des bis dahin größten sportlichen Erfolges in der Vereinsgeschichte nicht unerwähnt bleiben: Der Fußball-Obmann August Krupatz. Über 25 Jahre kümmerte er sich darum, dass seine „Jungs“ ordentlich gekleidet waren und der Spielball auch richtig aufgepumpt war. So war unser „Onkel August“, wie ihn die Spieler liebevoll nannten, über zwei Jahrzehnte die Seele der 1. Mannschaft. Leider blieb auch ihm nicht erspart, nach zweijähriger Zugehörigkeit zur Bezirksliga Staffel 14 den Abstieg in die Kreisliga mitzuerleben.

Trotz wiederholter Anläufe und fast nur mit Spielern aus dem eigenem Nachwuchs ist es uns nicht gelungen, wieder in die Bezirksklasse aufzusteigen.

Die Förderung des eigenen Nachwuchses lag auch unserem langjährigen Jugendleiter Friedhelm Fazius und seinen Jugendvorstandskameraden und den vielen Helfern besonders am Herzen. Sie leisteten Jahrelang vorbildliche Arbeit im sportlichen und außersportlichen Bereich.

Aber nicht nur die Jugend, sondern auch die Eltern sind noch sportlich tätig. Die Damen- und Herren- Gymnastikabteilungen werden von vielen Müttern und Vätern unserer aktiven Jugendlichen besucht.

Außerdem haben die Fußball spielenden Jungen Konkurrenz aus dem weiblichen Lager bekommen. Seit 1970 spielt eine Damenmannschaft regelmäßig Fußball.

Bei der Jahreshauptversammlung im Februar 1980 gab der 1. Vorsitzende Manfred Ackermann nach fast 16 Jahren sein Amt ab. Er wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Zum neuen ersten Vorsitzenden wurde Sportkamerad Harry Hoffmann gewählt. Wilhelm Krupatz übernahm die Kassengeschäfte. Otto Salewski blieb wie seit vielen Jahren Geschäftsführer. Unter der Regie dieser drei erfahrenen Sportkameraden wurden die Aktivitäten innerhalb des Vereins noch erhöht, was die Mitgliederzahlen bewiesen.

Auf dem Sportplatz wurde in Eigenhilfe ein Vereinsheim von 40 Quadratmetern errichtet. Es dient als Verkaufs- und Versammlungsraum und soll zur Kameradschaftspflege innerhalb des Vereins beitragen.

1983 feierte man das 75-jährige Vereinsjubiläum. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Sportverein über 500 Mitglieder. Hiervon sind über 300 aktiv in zwei Seniorenmannschaften, 1 Alte Herren Mannschaft, 1 Damenmannschaft, 9 Jugendmannschaften sowie in mehreren Gymnastikgruppen.

Die Entwicklung der 1.Mannschaft nahm in den kommenden Jahren ein ziemliches auf und ab. Nach dem knapp verpassten Aufstieg in den Jahren 1981 und 1982 sowie der ziemlich enttäuschend verlaufenden Saison 1982/83 sollte ein neuer Anlauf in Richtung Bezirksliga genommen werden. Dem 1.Vorsitzenden Harry Hoffmann gelang es, mit Horst Kraft einen der bekanntesten und fähigsten Trainer des Kreises Bochum zu verpflichten. Diese Maßnahme erwies sich als ausgesprochener Glücksgriff. Unsere Mannschaft übernahm schnell die Tabellenführung und konnte sie bis Anfang Dezember festigen und ausbauen. Zwei Wochen vor Ende der 1.Serie wurde Horst Kraft von eine tückischen Krankheit befallen, die ihm eine Weiterarbeit nicht mehr erlaubte. Ohne seine taktische Einstellung und seine nicht zu ersetzende Betreuung fiel die Mannschaft schnell in die Mittelmäßigkeit zurück. Die Verpflichtung eines Spielertrainers für den Rest der Saison erwies sich als Missgriff. Es wurde nicht nur unruhig in der 1.Mannschaft, die Unruhe übertrug sich auf den gesamten Verein, so dass der 1.Vorsitzende sein Amt niederlegte.

Es fanden Wechsel im Vorsitzenden- und Kassierer-Amt statt. Als Trainer wurde Helmut Horn ein ehemaliger polnischer Nationaltorwart verpflichtet, dem es gelang, wieder Ruhe in die Mannschaft zu bringen, so dass letzten Endes die Saison 1984/1985 ohne größere Probleme zu Ende ging.

Die nächste Saison 1985/1986 brachte wohl den Höhepunkt der letzten 15 Jahre. Auch in diesem Jahr konnte der Aufstieg nicht errungen werden, der Zweikampf mit dem SV Höntrop, gegen man einmal gewann und einmal unentschieden spielte, ist aber allen Harpener Fußballfreunden noch in Erinnerung.

Im nächsten Jahr, als einige sehr gute Jugendspieler in den Seniorenbereich aufrückten und der Kreisligatorjäger Nr.1 zu unserem Verein wechselte, hätte einem Aufstieg eigentlich nichts im Wege gestanden. Seltsamerweise ist aus diesem Spieljahr nur das DFB-Pokalspiel gegen die Amateurmannschaft des VfL Bochum, die damals in der Oberliga spielte, in Erinnerung. Die knappe 2:3-Niederlage gegen eine Mannschaft aus Spielern, die wenig später überwiegend in der 1. und 2. Bundesliga sowie in der Regionalliga spielten, war der Höhepunkt der Saison. Die Leistung dieses Spiels konnte nie auf die Mannschaft übertragen werden, so dass es schon im Winter zum Bruch zwischen Trainer und Mannschaft kam. Ein Trainerwechsel musste vorgenommen werden. Das Amt wurde von dem Jugendtrainer Willi Wernick übernommen, der mit der A-Jugend Tabellenführer der 1.Kreisjugendliga war und letzten Endes als Kreismeister in den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga gegen bekannte Vereine wie FC Schalke 04, BG Schwerin und VfL Recklinghausen 95/08 knapp scheiterte. Ihm gelang es, verschiedene A-Jugendspieler erfolgreich in die 1.Mannschaft einzubauen, so dass für die Saison 1987/1988 eine große Perspektive bestand.

Zu Beginn dieser Spielzeit gewann unsere 1. Herrenmannschaft souverän – wie vorher und nachher keine andere – das Turnier um den Pokal des Bochumer Nordens. Aber auch in diesem Jahr zeigte sich wieder, dass eine Mannschaft zu jung sein kann, eine Meisterschaft erfolgreich durchzustehen. Höhen und Tiefen wechselten sich ab, so dass auch in diesem Jahr nicht mehr als ein mittlerer Tabellenplatz herauskam. Im Winter 1988/1989 wurde Willi Wernick durch Rudi Schramowski abgelöst, der unsere 1.Mannschaft bis zum Sommer 1990 trainierte. Danach übernahm dann Jochen Winkler das Traineramt im TuS Harpen.

Erfolgreicher in dieser Saison war unsere 1.Frauenmannschaft, die 1981 in die Landesliga aufgestiegen war. Unter der Leitung von Trainer Georg Glania, mit seinen Co-Trainern Udo Fiegenbaum und Walter Klebingat, holte die Mannschaft den 2.Platz. Gleiches gelang auch im Bochumer Kreispokal. Hier verlor man nur das Finale.

Nachdem für die Saison 1991/1992 einige Spieler, die vorher unseren Verein verlassen hatten, zurückgewinnen werden konnten, gingen wir mit großen Hoffnungen in die Meisterschaft. Kurz vor Beginn der Saison erhielten wir von der Stadt Bochum die Mitteilung vom plötzlichen Umbau unseres Platzes. Wir konnten in der 1. Serie nur zwei Heimspiele austragen und obwohl der spätere Meister BV Langendreer 07 zweimal besiegt werden konnte, reichte es nur zum 2.Platz. In der nächsten Saison reichte es hinter dem Aufsteiger Kornharpen ebenfalls nur zum 2. Platz; allerdings war die Meisterschaft in dieser Saison sehr früh entschieden. In diesem Jahr hatte der Vorstand sehr früh die Weichen für die nächste Saison stellen wollen und einen sehr bekannten Oberligaspieler als Spielertrainer verpflichtet, der dann allerdings im Hinblick auf die neue Regionalliga seine aktive Laufbahn fortsetzte und kurzfristig seine Zusage rückgängig machte. Es musste in kurzer Zeit ein neuer Trainer gefunden wird, der dann der Mannschaft auch vorgestellt wurde. Nach der Vorstellung hatten wir zwar einen neuen Trainer, aber keine Mannschaft mehr. Es wurde ein radikaler Schnitt vorgenommen. Claus Thomsen, Trainer der 2.Mannschaft, der mit dieser in die Kreisliga B aufgestiegen war, übernahm die 1.Mannschaft bzw. das, was von ihr übrig geblieben war. Recht schnell zeigte sich, dass der Klassenverbleib ausgesprochen fraglich sein würde. Claus Thomsen warf nach der Niederlage beim BV Hiltrop II das Handtuch. Noch am selben Tage konnte mit Henny Wingers ein neuer Trainer verpflichtet werden. Diesem gelang es, einige Spieler für die 1.Mannschaft mitzubringen, so dass am Ende der eigentlich mit dem Abstieg verbundene zweitletzte Tabellenplatz erreicht werden konnte. Hier trat unserem Verein jedoch das Glück zur Seite, als die Kreisspruchkammer dem ESV Langendreer Zuerst 8, nach Einspruch des TuS Harpen 11 Punkte aberkannte, so dass für uns der Abstieg damit vermieden werden konnte.

Henny Wingers baute verschiedene Jugendspieler unseres Vereins erfolgreich in die 1.Mannschaft ein, ehe er dann aus familiären und beruflichen Gründen 1996 nach Lübeck verzog und durch Armin Theis abgelöst wurde. Mit ihm konnte das erste Jahr recht erfolgreich abgeschlossen werden. Am Ende der Saison verließen dann einige gute Spieler unseren Verein, so dass ein Neuaufbau notwendig wurde. Der Abstieg in der Saison 1997/1998 konnte erst in der Relegation vermieden werden. Über die gesamte Spielzeit hinweg stellen sich viele Spieler der Alten Herren zur Verfügung um die 1.Mannschaft zu unterstützen.

Mit der Übertragung des Traineramtes auf Detlef Tiedemann und der Verpflichtung mehrerer neuer, meist ehemaliger Harpener-Spieler, hoffte der Vorstand, das Schiff TuS Harpen in ruhiges und erfolgreiches Fahrwasser zu steuern.

Nach dem Aufstieg in der Saison 1982/1983 spielte unsere 2.Mannschaft für zwei Spielzeiten in der Kreisliga B. Nach dem Abstieg 1984/85 in die Kreisliga C, schaffte man direkt im nächsten Jahr den Wiederaufstieg. Selbiges gelang nach den Abstiegen 1992 und 1994. 1996, nach einer langen Abstiegsrelegation, die leider nicht erfolgreich beendet wurde, brach diese Serie. Es dauerte bis zur Saison 2007/08 bis der erneute Aufstieg zur Kreisliga B gelang.

Ende der 80er Jahre meldeten wir erstmals eine 3.Mannschaft für den Spielbetrieb in der Kreisliga C. Die Mannschaft belegte dort über Jahre einen mittleren Tabellenplatz. Im Jahre 1997 musste das Team, aus Mangel an Spielern, vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Auch hier dauerte es mehr als 10 Jahre bis für die Saison 2013/14 wieder eine 3.Mannschaft gemeldet werden konnte.

Der TuS Harpen unterhält die älteste Damenfußballabteilung des Kreises Bochum. Seit 1970 spielen Frauen in unserem Verein Fußball. Nachdem im Jahre 1981 wurde der Aufstieg in die Landesliga geschafft. Im Jahr 1997 wurde endlich der Traum vom Aufstieg in die Verbandsliga(heute Westfalenliga) wahr. Unter der Leitung von Trainer Willi Wernick wurde die Mannschaft schon frühzeitig Meister und spielte somit in der Folgesaison in der Verbandsliga; im Damenfußball zu dieser Zeit die dritthöchste Spielklasse in Deutschland.

Auch in der Damenabteilung hatte sich inzwischen eine 2.Mannschaft gebildet, die mit wechselndem Erfolg erst in der Kreisliga und in den 2000er Jahr sogar in der Bezirksliga spielte. Die erste Mädchenmannschaft stellten wir im Jahr 1981, die damals von Petra Landers ins Leben gerufen wurde. Im Jahre 1984 wurde die Mannschaft Westfalenmeister.

Am letzten Spieltag der Saison 2007/2008, nach einem 1:1 bei Arminia Bielefeld, gewann die 1.Damenmannschaft die Meisterschaft in der Verbandsliga und stieg somit in die Regionalliga West auf. Dies war bis zu diesem Zeitpunkt der absolute Höhepunkt unserer Damenabteilung. Beim Spiel in Bielefeld wurde das Team von Trainer Willi Wernick von vielen Harpenern unterstützt, die mit einem Fanbus anreisten.

Zur ersten Regionalligasaison des Vereins wurde eine Kooperation mit dem VfL Bochum 1848 eingegangen. Auf Anhieb wurde man der Saison 2008/2009 Vizemeister. In der Folgesaison konnte man den 3.Platz belegen, nur 3 Punkte hinter dem Meister 1.FFC Recklinghausen. Diese Saison war vorerst die letzte, die das Team für den TuS spielte. 2010 wurde die gesamte Abteilung an den VfL Bochum abgegeben. In der Spielzeit 2012/2013 wurde man Meister der Regionalliga und stieg in die 2.Bundesliga auf.

Ebenfalls in dieser Saison stellten wir als TuS Harpen wieder eine eigene Frauenmannschaft. Diese startete in der Kreisliga B. Durch Aufstiege in den Jahren 2015 und 2019 spielt das Team zur Zeit wieder in der Bezirksliga.

Eines der stolzesten Kapitel des Vereins der letzten 15 Jahre schrieb wohl unsere Jugendabteilung. Während andere Vereine unserer Umgebung die Jugendarbeit erheblich einschränkten, teilweise vollständig einstellen mussten, war unsere Jugendabteilung während des gesamten Zeitraums von A-Jugend bis zu den F-Junioren voll besetzt, zum teil sogar doppelt. Zwar blieben die großen Erfolge, d. h. Aufstiege in die Bezirksliga für die B-Junioren 1984 bzw. die A-Junioren 1987 aus, doch spielten unsere Jugendmannschaften Mitte der 80er Jahre vollständig in den ersten Kreisjugendligen, was außer uns ganz wenigen Vereinen des Kreises gelang. Durch zwei schwache Jahrgänge, die während ihres Durchlaufs durch die Jugendabteilung aller Mannschaften z. T. in die 3.Kreisjugendliga zurückbrachten, erlitt die Abteilung Rückschläge, die in den letzten Jahren allerdings wieder kompensiert werden konnten. Unsere leistungsstarken Mannschaften von A-, B- und C-Junioren machen uns große Hoffnungen, im Konzert unserer Nachbarn in Zukunft besser mitzuspielen.

Weniger von der Öffentlichkeit beachtet werden die beiden Mannschaften der Altherren-Abteilung, die Bekanntlich nur Freundschaftsspiele bestreiten bzw. an verschiedenen Turnieren teilnehmen. Wenn die Leistungsstärke beider Mannschaften inzwischen auch abgenommen hat, so erinnern sich die Mitglieder dieser Abteilung gern ihrer Erfolge in den zurückliegenden Jahren, in denen z.B. bei den Bezirksmeisterschaften in der Halle der TuS Harpen Seriensieger war.

Ebenso wenig von der Öffentlichkeit beachtet, treibt unsere Damen-Gymnastikgruppe seit nunmehr 26 Jahren jeden Dienstag ihren Sport in der Turnhalle an der Maischützenstraße. Bemerkenswert an dieser Gruppe ist, dass sehr viele Frauen ihr von Beginn an angehören und im vorigen Jahr schon ihr 25jähriges Jubiläum feiern konnten. Für diese Gruppe spricht auch, dass sie in all den Jahren erst 3 Übungsleiterinnen hatte.

Die kleinsten Harpener Mädchen und Jungen bilden Gymnastikgruppen, für die Allerkleinsten existiert seit einigen Jahren eine Mutter- und Kind-Gruppe. Alle diese Gruppen stehen seit Jahren unter der bewährten Leitung von Frau Dortmann und liefern wieder den Nachwuchs für unsere Mini-Kicker-Mannschaft.

Der Chronist der Festzeitschrift zum 90-jährigen Vereinsjubiläum konnte 1998 auf relativ ruhig verlaufene 15 Jahre von 1983 bis 1998 zurückblicken.

Von Ruhe kann bei einem Rückblick auf die letzten Jahre unserer hundertjährigen Vereinsgeschichte leider nicht gesprochen werden.

Bereits kurz nach dem 90-jährigen Jubiläum schied der damalige 1.Kassierer Raimund Niedballa wegen eines Wohnungswechsels aus seinem Amt aus. Ein Nachfolger konnte nicht gefunden werden und die Kassengeschäfte wurden vom 1. Vorsitzenden Wilhelm Krupatz kommissarisch mit übernommen.

In der Jahreshauptversammlung vom 24.03.2000 stellte der 1. Vorsitzende aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung, so dass vom bisherigen Vorstand nur noch der 1. Geschäftsführer Otto Salewski übrig geblieben war.

Trotz vieler Vorschläge, konnte für das Amt des Vorsitzenden kein geeigneter Sportkamerad gefunden werden. In der folgenden Mitgliederversammlung am 14.04.2000 konnte, auch nach intensiven Bemühungen, kein neuer Vorstand präsentiert werden.

Erst in der nächsten Mitgliederversammlung am 26.05.2000 im Vereinsheim konnte mit Harry Hoffmann, der dieses Amt schon einmal bekleidet hatte, ein neuer Vorsitzender gefunden werden.

Die Sportkameraden Gerd Radke als 1.Geschäftsführer und Bernd Kaczorowski als 1.Kassierer wurden in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. In den erweiterten Vorstand wurden die Sportkameraden Rüdiger Piperek, Peter Albus, Otto Salewski, Guido Brüggemann, Jürgen Wawrzyniak und Andreas Strehlke gewählt. Diese Mannschaft blieb, bis auf Andreas Strehlke, zusammen bis 2006 und führte den Verein wieder in ruhiges Fahrwasser.

Bei den Wahlen im Jahre 2006 lösten Ralf-Peter Wolf und Georg Glania die Sportkameraden Gerd Radke und Bernd Kaczorowski ab.

Nachdem der 1. Vorsitzende Harry Hoffmann im März 2008 sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung gestellt hatte, führen die Sportkameraden Udo Eurich als 1.Vorsitzender, Georg Glania als 1.Geschäftsführer und Klaus Strehlke als 1.Kassierer an verantwortlicher Stelle den Verein. Unterstützt werden sie von Peter Albus (2.Vorsitzender), Ralf Wolf (3.Vorsitzender), Otto Salewski (2.Geschäftsführer), Bernd Kaczorowski und Heinz Pawellek als 2. bzw. 3.Kassierer.

Noch turbulenter als in der Führungsetage ging es in den letzten Jahren mit unserer 1.Mannschaft zu. Bereits bei der Wahl des neuen Vorsitzenden am 26.05.2000 stand der erstmalige Abstieg unserer 1.Mannschaft aus der Kreisliga A in die Kreisliga B fest.

Mit Beginn der neuen Spielzeit 2000/01 wurde der Sportkamerad Dietmar Frey als neuer Trainer verpflichtet, mit der Maßgabe den Wiederaufstieg in die Kreisliga A zu verwirklichen. Schnell war klar, dass die Übermacht des SV Vorwärts Kornharpen wohl zu groß sei und der Aufstieg nur über den 2.Tabellenplatz und der damit verbundenen Aufstiegsrunde zu erreichen ist.

Im Jahre 2002 war es dann soweit. Im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen Spvgg Sevinghausen wurde auf dem Platz von FC Bochum mit einen verdienten 3:1 Sieg der Wiederaufstieg in die Kreisliga A geschafft. In den ersten drei Jahren konnte der Klassenerhalt jeweils gesichert werden. Aber in der Spielzeit 2005/06 erwischte es uns und der erneute Abstieg in die Kreisliga B stand bereits recht früh fest.

Seit dieser Zeit blieben die Bemühungen wieder aufzusteigen ohne Erfolg. Auch die zahlreichen Spieler- und Trainerwechsel brachten bisher nicht den heiß ersehnten Wiederaufstieg. Nun wurde in der Winterpause der laufenden Spielzeit 2007/08 mit Arne Penger ein junger und engagierter Trainer verpflichtet, mit der Aufgabe, eine junge ehrgeizige Mannschaft aufzubauen, die in ein, zwei Jahren in der Lage ist, den Wiederaufstieg in die Kreisliga A zu schaffen. Die Perspektiven hierfür scheinen auch etwas rosiger, da ab Beginn der Spielzeit 2008/09 wohl wieder eine A-Jugend des TuS Harpen am Spielbetrieb teilnimmt und somit in naher Zukunft auch wieder mit Nachwuchs für die Seniorenmannschaften aus eigenen Reihen zu rechnen ist.

Die 2.Mannschaft spielte während der letzten zehn Jahre mit wechselnden Erfolg in der Kreisliga C, bis in der laufenden Spielzeit 2007/08 der Knoten platzte und mit Fleiß, Kameradschaft und einem erfolgreichen Trainer Rainer Wedekind bereits drei Spieltage vor Saisonende der Aufstieg in die Kreisliga B perfekt gemacht wurde. Somit spielt der TuS Harpen ab der kommenden Spielzeit mit zwei Mannschaften in der Kreisliga B.

Im Schatten der beiden Seniorenmannschaften, die ja um Punkte spielen, kicken die Alten Herren und die Super Altliga „nur“ in Freundschaft, aus Freude am Fußball, an der Bewegung und der Kameradschaft wegen. Auch hier wird inzwischen mit wechselndem Erfolg gespielt. Die Dominanz beider Mannschaften der vergangenen Jahre, die sich besonders bei Hallenturnieren zeigte, ist längst nicht mehr gegeben. Wie bei den Seniorenmannschaften mangelt es auch bei diesen Mannschaften offenbar an Sportkameraden, die nur aus Freude an der Sache Fußball spielen. So war die Super Altliga schon vor ein paar Jahren gezwungen, mit BV Hiltrop eine Spielgemeinschaft einzugehen.

Leichter fällt es da schon dem Chronisten über unsere beiden Frauenfußballmannschaften zu berichten.

So schaffte die 1.Mannschaft bereits im Jahre des 90-jährigen Bestehens den Aufstieg in die Verbandsliga. Hier spielte sie anfangs als Neuling mir wechselndem Erfolg, konnte sich aber im Laufe der Zeit immer besser in dieser Klasse behaupten und gehörte seit einigen Jahren zu den Etablierten der Verbandsliga.

Zu Beginn des Spieljahres 2007/08 kehrte auch der frühere Trainer Heinz-Willi Wernick vom SV Herbede an seine alte Wirkungsstätte zurück. Mit ihm kamen auch noch einige Spielerinnen, u.a. Mirja Kothe, die ja schon einmal für den TuS Harpen gespielt hatte, als Verstärkungen zu unserer Mannschaft. Mit diesen „Neuen“ und den bereits vorhandenen Stammkräften wie Carola Abstins und der Co-Trainerin Regina Müller kristallisierte sich im Laufe der Meisterschaft auch bald heraus, dass in diesem Spieljahr der Meister nur zwischen FFC Recklinghausen und TuS Harpen ermittelt werden würde.

Am 1.6.2008 war es dann soweit. Begleitet von zwei Fanbussen reiste die Mannschaft nach Bielefeld, um gegen den ersten Gegner in der Verbandsliga (1998 ), der Mannschaft von DSC Arminia Bielefeld, den Aufstieg in die Regionalliga und dem damit verbundenen größten sportlichen Erfolg einer Mannschaft in der hundertjährigen Vereinsgeschichte des TuS Harpen zu verwirklichen.

Mit einem hart umkämpften und auch erzitterten 1:1 wurde der noch benötigte Punkt errungen und der Aufstieg in die Regionalliga perfekt gemacht. Hierzu herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Glück und Erfolg in der neuen Spielklasse.

Die 2.Frauenmannschaft schaffte ihren Aufstieg von der Kreisliga in die Bezirksliga bereits 2002 und konnte, trotz zeitweiliger Personalschwierigkeiten, diese Spielklasse meist schon einige Spieltage vor Saisonende erhalten.

Leider ist bei solchen Rückblicken auch immer der Tod einiger Vereinsmitglieder zu beklagen.

Stellvertretend für alle anderen Verstorbenen seien an dieser Stelle die Sportkammeraden Bernhard Grychtolik, Karl-Hermann Paffrath und Heinz-Günther Klatt, die jahrelang für den Verein gespielt haben, genannt, und leider viel zu jung und früh verstorben sind.

Wir werden ihnen und allen anderen Sportkammeraden ein ehrendes Gedenken bewahren.

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